AMBOSS Podcast – Ärztliches Wissen für Klinik und Praxis

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Hirntod & Hirntoddiagnostik: Der Weg zur Organspende – Teil 1 | Intensivmedizin

Hirntod & Hirntoddiagnostik: Der Weg zur Organspende – Teil 1 | Intensivmedizin

Etwa 9.000 Menschen in Deutschland warten derzeit auf ein Spenderorgan. Eine unabdingbare Voraussetzung für eine postmortale Organspende ist die Feststellung eines irreversiblen Hirnfunktionsausfalls des potentiellen Spenders, umgangssprachlich auch Hirntod genannt. Zur Diagnostik wird dazu standardmäßig ein dreistufiges Schema gemäß den Richtlinien der Bundesärztekammer herangezogen. In diesem zweiteiligen Podcast-Interview sprechen wir darüber, wie man dieses Stufenschema und die umfangreiche Hirntoddiagnostik praktisch durchführt. Im ersten Teil beleuchten wir dabei die Voraussetzungen, die klinischen Symptome sowie den Irreversibilitätsnachweis auf Intensivstation.
Gemeinsam mit unserem Gast Mischa Braun, Facharzt für Neurologie und Intensivmedizin sowie Redakteur bei AMBOSS, klären wir u.a. folgende Fragen: Auf welche wichtigen klinischen Zeichen müssen junge Assistenzärzt:innen achten? Ist eine Zusatzdiagnostik zwingend notwendig? Und ab wann sollte das herausfordernde Gespräch mit den Angehörigen geführt werden?
Im zweiten Teil des Interviews beleuchten wir anschließend, worauf es bei der Diagnoseübermittlung und einer empathischen Gesprächsführung mit den Angehörigen ankommt und welchen Fragen und Ängsten man bezüglich einer Organspende begegnet.

Der medizinische Jahresrückblick: Studien zum Staunen 2020

Für den gemütlichen Beginn des Jahres 2021 besprechen wir, Angélique und Rosa, Ärztinnen aus der AMBOSS-Redaktion und dem Podcast-Team, zwei Studien, die uns aus unseren Recherchen des letzten Jahres besonders in Erinnerung geblieben sind.

Wie wahrscheinlich ist es, dass im Jahr 2020 noch eine bisher unbekannte Struktur des menschlichen Körpers entdeckt wird? Und warum war während des ersten COVID-19-Lockdowns überall das Klopapier ausverkauft?

Wir erklären euch, welche Persönlichkeitsmerkmale die Tendenz, Klopapier zu horten, begünstigen, und warum das okay, aber trotzdem nicht notwendig ist. Außerdem freuen wir uns über ein weiteres Paar Speicheldrüsen, das per Zufall entdeckt wurde.

COVID-19-Impfstoffe Teil 2

Bei der Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen steht der Ansatz genbasierter Impfstoffe im Fokus. Schon seit vielen Jahren verfolgen Forscher:innen das Konzept, Erbinformationen des Erregers in menschliche Zellen zu injizieren, die daraufhin Virusantigene selbst herstellen und das Immunsystem effektiv stimulieren können. In dieser Podcastepisode beleuchten wir diese Impfstoff-Technologien näher, vergleichen mRNA- und vektorbasierte Verfahren und erfahren, warum sie zu den Gewinnern im globalen Wettlauf um den ersten COVID-19-Impfstoff gehören.
Außerdem gibt unser Gast Dr. Martin Terhardt, Vertreter der Ständigen Impfkommision (STIKO) und der AG COVID-19-Impfung, Einblicke in die Arbeit der STIKO und erklärt konkret, wie die Priorisierung der Impfstoffe in den ersten Mo­naten der Knappheit erfolgen könnte.

COVID-19-Impfstoffe Teil 1

“Will ich oder will ich nicht?” – Nicht nur Ärztinnen und Ärzte stellen sich schon jetzt die Impffrage, wenn sie bald kommt: die Covid-19-Impfung.
Weniger als 9 Monate nachdem die WHO die Pandemie ausgerufen hat, stehen bereits die ersten Impfstoffe kurz vor der Zulassung. Sie wurden in Rekordgeschwindigkeit entwickelt. Und es wird nicht mehr viel Zeit vergehen, bis wir unsere Patient:innen kompetent beraten müssen. Es stellen sich viele Fragen: Was verbirgt sich hinter den neuen Impfstoff-Technologien? Wie sicher können Vakzine sein, die über ein beschleunigtes Zulassungsverfahren auf den Markt gekommen sind? Was wissen wir über die Wirksamkeit der Impfstoffe bei älteren Menschen? In 2 Podcastfolgen ordnen wir die vielen Informationen gemeinsam mit unserem Experten Dr. Martin Terhardt, Mitglied der STIKO und Arbeitsgruppe COVID-19-Impfung, und versuchen, Antworten auf die vielen offenen Fragen zu finden. Im ersten Teil sprechen wir über die Aufgabe der STIKO in der aktuellen Situation, Vor- und Nachteile der aktuellen Impfstoffkandidaten und beantworten außerdem die Frage: Wie wird eigentlich die Wirksamkeit eines Impfstoffes gemessen?

SGLT2-Inhibitoren

SGLT2-Inhibitoren gelten als die neuen Alleskönner in der Inneren Medizin. Ursprünglich als orale Antidiabetika für Patient:innen mit Typ-2-Diabetes gedacht, zeigten sich in Studien positive Nebeneffekte auf Nieren und Herz. Daraufhin wurden verschiedene weitere Untersuchungen veranlasst, um diese positiven Effekte zu bestätigen. Denn seit in den 90er-Jahren ähnlich beeindruckende nephro- und kardioprotektive Effekte bei ACE-Hemmern und AT1-Rezeptorantagonisten nachgewiesen werden konnten, waren keine neuen, das renale Outcome bei Typ-2-Diabetiker:innen verbessernden Wirkstoffe gefunden worden. Daraufhin wurde das Interesse vor allem von Internist:innen geweckt.

In unserer Podcastfolge zu SGLT2-Inhibitoren beschreiben wir anhand von 7 Studien den Weg vom oralen Antidiabetikum bis hin zur Zulassung von Dapaglifozin als Mittel bei Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion im November 2020. Wir beantworten unter anderem die Fragen: Wie wirken SGLT2-Inhibitoren eigentlich? Können auch Nicht-Diabetiker:innen von den nephro- und kardioprotektiven Effekten profitieren? Und wird es weitere Zulassungserweiterungen geben?

Stressulkusprophylaxe auf Intensivstation

Zu welchem Medikament soll man bei einer intensivmedizinischen Stressulkusprophylaxe greifen? Stress kann zur Entstehung gastroduodenaler Ulzera beitragen. Um gerade bei kritisch Kranken präventiv vorzugehen und die Entstehung von Stressulzera zu vermeiden, erhalten Patient:innen auf Intensivstation nach Indikationsstellung in der Regel eine medikamentöse Prophylaxe. Bislang empfehlen Leitlinien wie die S3-Leitlinie Sepsis der Deutschen Sepsis Gesellschaft beide gängigen Medikamentengruppen: H2-Rezeptorantagonisten oder Protonenpumpeninhibitoren. Doch welches Medikament ist nun besser geeignet?
Die Anfang des Jahres im JAMA erschienene PEPTIC-Studie ging dieser Frage nach und verglich beide Medikamentengruppen im Bezug auf deren Mortalitätsraten.
Ob sich aus den Ergebnissen neue Handlungsanweisungen ableiten lassen, welches Medikament obere GI-Blutungen reduzieren konnte und wie eine Nonadhärenz zum Studiendesign die Ergebnisse beeinflusst hat, erfahrt ihr in dieser Podcast-Episode.

Patient Blood Management Teil 2

“Weil jeder Tropfen wertvoll ist!” – so lautet die Devise des Patient-Blood-Management-Konzepts, das das eigene Blut zu operierender Patient:innen in den Mittelpunkt rückt. Wir führen unser Gespräch aus der letzten Folge zum Thema Patient Blood Management fort und konzentrieren uns auf weitere Aspekte des 3-Säulen-Modells. Durch das Ergreifen vieler verschiedener Maßnahmen (z.B. reduzierte Blutentnahmen, Einsatz minimal invasiver OP-Techniken) sollen Blutverluste vermieden und die Anzahl benötigter Transfusionen verringert werden. Wenn dann aber doch die Gabe von Fremdblut erforderlich ist, stellt PBM sicher, dass die teils reduzierten Bestände der Blutbänke rational und sicher eingesetzt werden.
Wie das funktioniert, erklären unsere beiden Experten Dr. Johanna Weiland und Prof. Dr. Jürgen Lutz aus dem St. Vinzenz-Hospital in Köln in diesem zweiten Podcast zum Thema “Patient Blood Management”. Gezielt geben sie Tipps, wie sich intraoperativ Blut einsparen lässt, was man bei der Verabreichung von Erythrozytenkonzentraten beachten sollte und wie man PBM an seiner eigenen Klinik etablieren kann!

Patient Blood Management Teil 1

Etwa 30% der Bevölkerung leiden unter einer Anämie – viele davon, ohne es selbst zu wissen.
Erfahren sie dann als Patient:innen im Operationssaal einen weiteren Blutverlust, hilft oft nur noch die Verabreichung von Blutkonserven. Doch wie gut und sicher ist Fremdblut eigentlich? Studien belegen, dass gespendete Erythrozytenkonzentrate erhebliche Nebenwirkungen haben und sowohl Morbidität als auch Mortalität der Patient:innen erhöhen können. Zudem mangelt es gerade in der aktuellen Corona-Pandemie an Spenderblut.
Als Konzept, das eigene Blut als eine wertvolle und einzigartige natürliche Ressource zu betrachten, hat sich das Patient Blood Management (PBM) an vielen Kliniken bereits etabliert.
Der PBM-Leitgedanke: Für anämische Patient:innen ist das beste und sicherste Blut stets das eigene!
Hintergründe zum Patient Blood Management besprechen wir mit unseren beiden Gästen, Dr. Johanna Weiland und Prof. Dr. Jürgen Lutz aus dem St. Vinzenz-Hospital in Köln.
In der ersten Podcastfolge thematisieren wir, was sich hinter dem Konzept verbirgt und was es mit den “3 PBM-Säulen” auf sich hat. Außerdem geben unsere Gäste praktische Tipps zur Früherkennung, Labordiagnostik und Behandlung einer präoperativen Anämie!
In der nächsten Podcastfolge gehen wir u.a. auf folgende Fragen ein: Wie kann ich den intraoperativen Blutverlust minimieren? Wann ist der Einsatz von Blutkonserven sinnvoll? Und wie etabliere ich PBM an meiner Klinik?

Forever Young: Kann die Telomerbiologie die Zellalterung aufhalten?

Für immer jung bleiben, geht das? In den 80er-Jahren wurden Telomere sowie das Enzym Telomerase entdeckt und mit biologischen Alterungsprozessen in Verbindung gebracht. Für diese Entdeckung wurde 2009 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen. Aber was sind Telomere und was kann die Telomerase?
Diese Podcast-Episode gibt einen spannenden Einblick in das Thema und die DNA-Forschung.
Ihr erfahrt, warum eine hohe Telomeraseaktivität nicht immer etwas Gutes und weshalb chronischer Stress in dem Zusammenhang zu vermeiden ist.
Außerdem setzen wir uns mit aktuellen Forschungsergebnissen zur Telomerbiologie auseinander und fragen uns: Was wirkt sich positiv auf unsere Telomere aus? Meditation? Sport? Und haben wir den Stein der Weisen bereits gefunden?

Autoimmunerkrankungen: Grundlagen, Diagnostik & neue Therapien

Autoimmunität steckt im Grunde in jedem von uns, so Dr. Udo Schneider, Oberarzt der Rheumatologie der Charité Berlin. Darüber sprechen wir mit ihm in diesem Interview und erfahren, wie Autoimmunerkrankungen entstehen, diagnostiziert und mit modernen Therapien behandelt werden können. Konkret beantworten wir folgende Fragen:
Was passiert genau, wenn sich unser Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet und Gelenke, Haut oder Gehirnstrukturen vernichtet? Sind Frauen häufiger von Autoimmunerkrankungen betroffen als Männer? Wie verwoben sind genetische Prädisposition und exogene Trigger bei der Pathogenese? Und welche zellulären Mechanismen stecken dahinter?
Herr Dr. Schneider verrät außerdem, was Rheumatolog*innen zu Zeiten der Corona-Pandemie beschäftigt.
Für die Nicht-Rheumatolog*innen gibt er Antworten auf ganz praktische Fragen wie:
Was sind Red Flags, die auf Autoimmunerkrankungen hinweisen? Was ist ein rheumatologisches Basislabor? Und wann überweise ich als niedergelassene*r Kolleg*in an die Rheumatologie?